Was
führte mich dazu jahrelang zu sammeln, zu ordnen, zu
recherchieren, zu kleben und zu gestalten und diese Ausstellung
zu präsentieren? Der Begriff Wertegesellschaft.
Wer gibt oder lebt die Werte in unserer Gesellschaft
vor?, z.B für die Heranwachsenden?Wie werden gesellschaftliche
Werte definiert?
Was ist die Würde eines Menschen? Was versteht
man im Heute unter Würde?
Welche Quellen geben mir Aufschluss? Unsere Grundrechte!
nachzulesen im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
unter Art. 1./1, Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller
staatlichen Gewalt. Art.2/1 Jeder hat das Recht auf die freie
Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die
Rechte anderer verletzt. Art.2/2 Jeder hat das Recht auf Leben
und körperliche Unversehrtheit.
Die
Freiheit der Person ist unverletzlich. Art.3/1 Alle Menschen
sind vor dem Gesetz gleich. Art.3/2 Männer und Frauen
sind gleichberechtigt.
Wo wird dies nicht mehr be- und geachtet
täglich, wöchentlich, abendlich Prostitutions-und
Sexdienstleistungsangebote in fast allen Medien, ob Print,
Off- oder Online + TV. Ganz besonders durch Werbeanzeigen.
Ob sie und ich wollen oder nicht, wir werden ständig
überflutet, ja platt gemacht und wie werden
unsere Kinder davor geschützt?
Die Gesetze, die bisher allgemein oder objektiv
gewesen sind, sollten dahingehend geändert werden, dass
sie die Schuld dorthin verweisen, wo sie hingehört: zum
Mann, der sexuelle Dienste kauft, zum Mann, der pornographische
Darstellungen mit Kindern besitzt. Wenn Männer allein
oder in großer Mehrheit die politische Macht innehaben,
scheinen sie mehr Rücksicht auf ihre Mitmänner zu
nehmen als auf die exponierten Frauen und Kinder. Zur politischen
Macht reihe ich auch die wirtschaftspolitische Macht ein,
denn die befindet sich noch fast ausschließlich in männlicher
Hand.
In der Geschichte ist es stets die Frau, die ihr Geschlecht
entweiht, entehrt, besudelt, beschmutzt und befleckt. Wenn
sich der Mann Zugang zu ihrem Körper erkauft, bleibt
sein Geschlecht unbefleckt. Die gesellschaftliche Verachtung
und Distanzierung, jegliche Kontrolle und alle Machtmittel
der Gesellschaft waren stets gegen die Frau gerichtet. niemals
gegen den Mann.
Der Sexkäufer unterscheidet sich, was den Beruf, seine
wirtschaftliche Situation oder den Familienstand angeht, nicht
vom Durchschnittsmann. Doch nach den vielen Untersuchungsgutachten
die schon erstellt wurden, kann man ihn als abweichend in
Bezug auf seine Einstellung zur Sexualität und zu Frauen
bezeichnen.
Unterstützt wird diese Abweichung durch die Kontaktanzeigen
in den Medien. Ich nehme mit meiner Installation DIE KULTURHISTORISCHE
ICH-AG Bezug auf VORORT-Medien. Was nicht heißt,
dass die Medien im Rhein-Neckar-Raum eine Ausnahme im bundesweiten
Vergleich darstellen. Nein, dieses findet jeder lesende, sehende,
hörende Bürger in seinem Lebensraum mehr oder weniger
vor.
Vielleicht wird durch befreite und freie Männer mit
der Zeit die Einstellung zur sexuellen Befreiung in freien
Ländern zu einer Befreiung beider Geschlechter führen.
2)
Der Zustand, dass gewisse Frauen, wie man aus den Sexkäufer-Kontaktanzeigen
liest, bereits mit 18 Jahren zu kaufen sind, dann nicht mehr
akzeptabel wäre in einer Werte- und Würde-Gesellschaft,
gab mir Mut, diese Ausstellung so zu präsentieren.
Ich weiß, dass noch viel Zeit vergehen wird, bevor
sich diese Sicht durchsetzt. Das Allerwichtigste aber ist
der Symbolwert und die Schaffung eines Tabus, dass es immer
hätte geben sollen. Die Sexualität eines anderen
Menschen, die von Frauen, Männern oder Kindern, soll
niemand kaufen dürfen.
Das passt nicht zu einer Demokratie.
Wie sagte doch der Schwede Lars Naumburg, einer der Männer,
der einem Netzwerk angehört, das Gewalt gegen Frauen
zu hindern sucht:
Wir, die Männer, müssen den jungen Menschen eine
neue Sicht auf die Welt vermitteln, einer Welt, in der sich
50 Prozent Frauen in den Räumen der Macht, ich
füge noch hinzu, der wirtschaftlichen Macht, befinden
und es niemand mehr gibt, der sich verkauft.
Sept.2004/Eleonore J.Wilhelm
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